Was kann ich gegen Schwangerschaftsübelkeit tun?

In den meisten Fällen können schon kleine Änderungen in der Ernährung und im Lebensstil helfen, die Schwangerschaftsübelkeit zu lindern. Was Ihnen guttut und was nicht, müssen Sie für sich selbst herausfinden, denn was der einen Schwangeren hilft, kann bei einer anderen wirkungslos sein.

Achten Sie auf Ihre Ernährung

  • Bei vielen Frauen verschwindet die Übelkeit, wenn der Magen nicht ganz leer ist. Nehmen Sie deshalb am besten mehrmals am Tag kleinere Mahlzeiten zu sich. Ideal sind proteinreiche, salzige und fettarme Nahrungsmittel, z.B. Nüsse, Salzstängeli, Cracker, Müsli, Toast.¹
  • Auch ein leichter Imbiss vor dem Schlafengehen kann die morgendliche Übelkeit lindern.
  • Ein kleiner Snack und ein Glas Wasser, noch bevor Sie morgens aus dem Bett aufstehen, kann ebenfalls wohltuend sein.
  • Vor allem Lebensmittel und Bonbons, die Ingwer enthalten, haben sich bewährt.
  • Pfefferminztee und Pfefferminzbonbons nach dem Essen können bei Übelkeit lindernd wirken.

Einigen Frauen helfen bestimmte Düfte wie Zitrone, Pfefferminze, Bergamotte oder Grapefruit, die Übelkeit zu überwinden.

Trinken Sie ausreichend

Bei häufigem Erbrechen verliert der Körper schnell Flüssigkeit. Achten Sie deshalb darauf, genug zu trinken. Am besten eignen sich stilles Wasser oder Tee. Kleine Mengen an elektrolytischen Sportgetränken können sowohl den Flüssigkeitsverlust als auch den Verlust an Mineralstoffen ausgleichen. Pfefferminz- und Ingwertee können bei Übelkeit lindernd wirken.

Trinken Sie ausreichend, am besten kleine Flüssigkeitsmengen zwischen den Mahlzeiten.

Nahrungsergänzungsmittel

  • Nehmen Sie Ihre Nahrungsergänzungsmittel am besten direkt vor dem Schlafengehen mit einem Snack ein, anstatt morgens oder auf nüchternen Magen.
  • Wenn Sie weiterhin unter Übelkeit leiden, vermeiden Sie während der Dauer der Übelkeit Eisensupplemente oder Multivitaminpräparate, die Eisen enthalten, da Eisen Ihren Magen reizen kann.
  • Es ist allerdings wichtig, dass Sie während der ersten 12 Wochen der Schwangerschaft mindestens 400 Mikrogramm Folsäure einnehmen. 

Akupunktur und Akupressur

Akupunktur und Akupressur (z.B. Akupressur-Armbänder) können bei einigen Frauen Linderung bringen.
Die Akupressur des P6-Punktes (drei Fingerbreiten unterhalb des Handgelenks) der dominanten Hand hat sich bei einigen Patientinnen als wirksam bei der Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen erwiesen. Die Wirkung hielt 6 bis 8 Stunden an.¹⁻²

Meiden Sie „Ihre“ Auslöser für Schwangerschaftsübelkeit

  • Unangenehme Gerüche (z. B. morgendliches Öffnen der Spülmaschine)
  • Nahrungsmittel, die individuell Übelkeit hervorrufen oder verstärken können (Kaffee, Süssigkeiten, stark gewürzte/scharfe, fettige oder ölige Speisen)
  • Hitze und Feuchtigkeit
  • Lärm
  • Visuelle Reize (z. B. Flackern von Licht)
  • Schneller Positionswechsel oder ruckartige Bewegungen (z. B. Autofahren)

Oft gibt es bestimmte Auslöser oder Muster, wann sich die Übelkeit verstärkt oder wann sie weniger ausgeprägt ist.

Ein Tagebuch kann helfen, diese zu erkennen und Alltag sowie Ernährung entsprechend anzupassen.

Medikamentöse Behandlungen

Wenn Sie trotz der vorbeugenden Massnahmen und nichtmedikamentösen Lösungen immer noch unter Übelkeit leiden, können Ihnen Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit verschrieben werden. Wenden Sie sich für weitere Informationen an Ihre Ärztin / Ihren Arzt.

Seit kurzem ist in der Schweiz ein neues Medikament gegen Schwangerschaftsübelkeit erhältlich. Fragen Sie Ihre Ärztin / Ihren Arzt danach.

Konsultieren Sie Ihren Arzt, um die für Sie am besten geeignete Behandlung zu wählen!

Referenzen :

  1. Stähli R, Todesco M. Hyperemesis in der Schwangerschaft, Risikoeinschätzung und therapeutische Massnahmen. Gynäkologie 3/2020.
  2. Hussein HA, Sadek ARB. Effect of using acupressure P 6 alongside antiemetic medications on chemotherapy-induced nausea and vomiting among school age children. Egyptian Journal of Nursing. 2011;1:3.